Nachhaltigkeit

Umweltschutz bei ÖBB Train Tech  
Wir sind nachhaltig. Wir machen nachhaltige Mobilität in Österreich möglich.

Umweltschutz bedeutet heute mehr denn je Schutz unserer eigenen Lebensgrundlagen.
Nur in einer sauberen Umwelt fühlen wir uns wohl, nur in einer intakten Umwelt kann sich Lebensqualität entfalten. Als Teil des ÖBB-Konzerns, des größten umweltfreundlichen Mobilitätsanbieters in Österreich, sehen wir uns verpflichtet, den Schutz unserer Lebensgrundlagen und damit den Erhalt der Lebensqualität als wichtige Unternehmensziele voranzutreiben. Alle bindenden Verpflichtungen werden durch unser Umweltmanagementsystem erfüllt. Da uns der Schutz der Umwelt sehr wichtig ist, verbessern wir uns in diesem Bereich ständig.

Unsere Umweltleitlinien auf einen Blick:

  • Wir sorgen für nachhaltige Mobilität und Klimaschutz.
  • Wir servicieren und reparieren Schienenfahrzeuge sicher, ökonomisch und ökologisch.
  • Wir gehen mit Ressourcen schonend um.
  • Wir lagern gefährliche Stoffe sicher.
  • Wir legen großes Augenmerk auf Abfalltrennung und Abfallvermeidung.
  • Wir unterstützen Biodiversität und Naturschutz.

Hier ein Auszug daraus, welche Projekte wir bei ÖBB Train Tech erfolgreich umsetzen konnten.

Wir schonen unsere Ressourcen

Reparieren statt entsorgen

Hätten Sie es gewusst? Mehr als 90 % aller Bauteile moderner Schienenfahrzeuge können wieder repariert werden. Egal ob leistungsstarke Motoren, tonnenschwere Radsätze oder filigrane Ventile: Die Aufarbeitung der verschiedenen Komponenten in unseren Werkstätten trägt zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Mehr als 200 Kund:innen aus 20 europäischen Ländern lassen ihre Teile von unseren Profis reparieren.

Gleichzeitig ist dieses Konzept auch ein enormer ökologischer Gewinn. Wir vermeiden damit nicht nur große Mengen an Abfällen, sondern sparen auch wertvolle Rohstoffe; und realisieren eine ökologische Kreislaufwirtschaft, bei der drei Dinge im Mittelpunkt stehen: weniger Abfall und mehr Wiederverwertung und Recycling. Übrigens: Im Vorjahr sind in den Train Tech Werkstätten mehr als 700.000 Komponenten aufgearbeitet worden.

(Innovation, Technologie, Nachhaltige Beschaffung)

Das Zwei-Meter-Teil aus dem 3D-Drucker

Mit fast zwei Metern Länge ist die Armaturenbrettabdeckung einer Taurus-Lok das größte Teil aus dem 3D-Drucker, das bisher in unseren Fahrzeugen eingebaut worden ist. Es entspricht der höchsten Brandschutzklasse und besteht aus drei Teilen, die miteinander verschraubt sind. Dieses Teil geht so gut wie nie kaputt. Dementsprechend gibt es keine Ersatzteile und auch keine Form mehr, um es zu laminieren. Unser Ziel ist, dass wir ein Verständnis dafür schaffen, welche Möglichkeiten additive Fertigung bieten kann. 3D-Druck ist heutzutage viel mehr als Prototypenfertigung. Zusammengefasst wird durch den 3D-Druck die Lebensdauer der Fahrzeuge erhöht, da nicht mehr verfügbare Ersatzteile selbst erstellt werden.

(Innovation, Technologie, Nachhaltige Beschaffung)

Modernste Wartungskonzepte

Wartung, wenn’s die Fahrgäste nicht stört

Vor einem Jahr noch Vision, heute schon Realität. Mit der Stilllagenwartung rücken Betrieb und Werkstätte eng zusammen. Heißt: Wartung dann, wenn wir die Züge nicht für unsere Fahrgäste benötigen. Ein maßgeschneidertes IT-System stimmt Fahrplan und Instandhaltung bestmöglich aufeinander ab. Die verfügbaren Wartungsfenster buchen Fahrzeugdisponent:innen per Mausklick. In den Werkstätten weiß man dann sofort, welche Arbeiten in welchem Zeitfenster zu erledigen sind.

Die Stilllagen inkludieren sowohl Arbeitsaufwand in den Werkstätten als auch Zu- und Rückführung der Fahrzeuge. Somit tragen alle beteiligten Bereiche zum Erfolg bei. Mit anderen Worten: Mit diesem System sind wir nur gemeinsam erfolgreich. Wir folgen damit nicht nur dem allgemeinen Trend hin zu verstärkter Wartung in Stillstandszeiten, sondern auch einem wirtschaftlichen Ziel: höchstmögliche Einsatzbereitschaft der Züge. Zusammengefasst wird durch die Stillagenwartung die Fahrzeugverfügbarkeit erhöht und es bedarf einer geringeren Anzahl an Fahrzeugen im Konzern.

(Innovation&Technologie)

Innovation und Technologie

DigiRail heißt die Instandhaltung der Zukunft

Schon mal von Condition Based Maintenance gehört? Wir stellen mit dem Projekt DigiRail anhand eines tollen Beispiels vor, was wir darunter verstehen.
In einem Satz zusammengefasst: Durch DigiRail und CBM wird enorm an Material eingespart, da Teile nicht dann getauscht werden, wenn sie ein entsprechendes Alter oder eine bestimmte km-Anzahl erreicht haben, sondern wenn es aufgrund der Abnutzung sinnvoll ist. Wir können mit DigiRail Schäden erkennen, bevor sie auftreten. Ein Health-Tracker für Lokomotiven quasi. Was viele Menschen am Handgelenk tragen, bauen wir nun in die Taurus-Loks der Baureihen 10/1116 ein.

DigiRail ist ein Telematiksystem, das nahezu in Echtzeit Fahrzeugdaten erfasst, misst, speichert und analysiert. Damit gewinnen wir wichtige Inputs aus dem Betrieb, um Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge sowie betriebliche Abläufe zu verbessern. Herzstück ist die DigiRail-Box, ein leistungsstarker Industrierechner mit selbst entwickelter, ausgeklügelter Software, in die Techniker:innen die Erfahrung von 20 Jahren Taurus-Wartung und ihre IT-Expertise haben einfließen lassen.

Detaillierte Analysen

Unsere Data Scientists erstellen aus den Rohdaten detaillierte Analysen, mit denen wir jetzt Trends oder sich anbahnende Schäden erkennen können, bevor kritische Werte erreicht werden. Dies geschieht entweder durch rasche Reparatur in der Werkstätte oder auch durch unmittelbare Handlungsempfehlungen an die:den Lokdisponent:in. Damit heben wir die Instandhaltung der roten Bullen auf ein neues Level. 14 Loks sind mit der DigiRail-Box schon unterwegs. Nun werden alle 332 Loks mit dieser Technologie ausgerüstet.

(Innovation&Technologie)

Innovative Radsätze

Rädermessung bei Tempo 230

Radsätze sind extrem sensibel. Unrundheiten von wenigen Hundertstelmillimetern können große Auswirkungen haben. Wir nützen nun ein Service der INFRA für die Optimierung unserer Instandhaltung. Es gibt österreichweit Infrastruktureinrichtungen, die, während ein Zug drüberfährt, eine Menge Daten messen: für uns etwa die Form der Räder. Klarer Fall für unsere Data Scientists: Sie analysieren die Daten und erstellen eine Prognose, wie lange einzelne Radsätze eingesetzt werden können. Um die Achsen zuordnen zu können, haben wir alle Railjets und Cityjets sowie viele Taurus-Loks und 1.000 Güterwagen mit RFID-Chips ausgestattet.

Auszeichnung für innovativen Radsatz

Im Rahmen einer internationalen Kooperation tüfteln unsere Techniker:innen am Güterwagenradsatz der Zukunft. Für die daraus entwickelte „European Standard Freight Axle“ haben sie im Team den UIC Standardisation Award 2021 gewonnen. Die neue Radsatzwelle punktet mit neuer Konstruktion, höherer Festigkeit und geringerer Materialspannung. Der Vorteil: Man kann zwischen mehreren Wartungsmodellen wählen. Klingt sehr technisch – auf einen einfachen Nenner gebracht, heißt das: perfekte Wartung bei geringeren Kosten.

Das ist aber nur der erste Schritt. Inzwischen arbeiten wir bereits an der passenden Radscheibe. Auch hier wird die Konstruktion optimiert, um thermische und mechanische Belastungen besser zu verarbeiten. Die ersten Tests mit dem neuen Radsatz sind für kommendes Jahr geplant.

(Klimaschutz, Innovation & Technologie)

Innovative Messsysteme

Die Bremsen von Schienenfahrzeugen sind entscheidend für Qualität und Sicherheit im Bahnverkehr. Train Tech-Techniker:innen haben dazu ein Projekt gestartet, mit dem die Bremskraft erstmals direkt am Rad und an der Bremsscheibe bestimmt werden kann.

(Innovation & Technologie)

Hauchdünne Sensoren

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gemeinsam mit NET Automation haben wir hauchdünne Messsensoren entwickelt, denen ein Abstand von einem halben Millimeter zwischen Bremsscheibe und -sohle reicht. Das System ist für unterschiedliche Fahrzeugtypen, egal ob Personen- oder Güterwagen, ob Scheiben- oder Klotzbremse, geeignet. Der Kraftverlauf wird gleichzeitig an bis zu 25 Messstellen in Echtzeit aufgezeichnet, die Datenübertragung erfolgt kabellos. Seit 2021 läuft der Probebetrieb, die Ergebnisse sind sehr vielversprechend.

(Innovation & Technologie)

Klimaschutz durch modernste Hallen und Anlagen

Alles dicht, ganz ohne Strom

So groß kann die Halle gar nicht sein, dass nicht trotzdem ein Zug zum Tor rausschaut. Etwa bei einem Achstausch, bei dem der Zug auf der Achssenke positioniert werden muss – und der Rest oft Frischluft schnuppert. Die Lösung: eine flexible Restflächenabdichtung. Die meisten Systeme blasen sich auf und füllen so den Spalt zwischen Halle und Fahrzeug. Der Haken: Solange diese Anlage aktiv ist, pumpt man permanent Energie hinein.

Kein Strom – keine Energiekosten

In Bludenz haben wir nun einen anderen Weg eingeschlagen. Dort wird die Abdichtung mit einem Vakuumgebläse zusammengezogen. Steht der Zug auf seiner Position, wird die Torabdichtung ausgeschaltet. Das Material dehnt sich aus und dichtet den Zwischenraum ab. Der Clou: Wo kein Strom fließt, fallen auch keine Energiekosten an. Das spart bis zu 95% der Energie.

(Klimaschutz/Gesundheit/Safety/Security/Innovation & Technologie)

New ways of work

Ein Roboter für die Cityjets

Nach mehr als 150 Zügen läuten wir im Werk Jedlersdorf eine neue Runde ein. Bei den letzten 24 Zügen bauen unsere Techniker:innen nun auch sämtliche Fenster ein, 42 Stück pro Zug. Die Montage der bis zu 100 Kilo schweren Bauteile erfolgt dabei mit spektakulärer Technik-Unterstützung.

(Innovation&Technologie/Gesundheit/Safety/Security)

Sanfte und kraftvolle Reinigung

Besonders cool ist ein neues Reinigungsverfahren für die Railjet-Loks. Statt mit herkömmlichen Hochdruckreinigern werden die filigranen Lokkühler nun mit speziellen Hochleistungsdüsen gereinigt. Diese bringen pro Minute 3.000 Liter Druckluft und einen halben Liter Wasser auf Überschallgeschwindigkeit und reinigen die Kühler ganz ohne Reinigungsmittel effizient und materialschonend. Und die Umwelt freut sich auch.

Ergänzt um leistungsstärkere Kühler und zusätzliche Ansaugöffnungen für die Kühlluft, sollen die Railjet-Loks nun auch Temperaturen von mehr als 35 Grad trotzen. Und damit auch bei größter Hitze stets cool bleiben!

(Innovation & Technologie/Klimaschutz)